Ein Brief an meine Verlobte, meine große Liebe Elora vom Clan der Eisenfäuste, Sippe der Eorim

Waldwacht, 3.Rondra 28 Hal

Dir Elora,

Als ich vom Amboß fortging, um die nötige Erfahrung zu sammeln, Dir ein guter Ehemann zu sein, hatte ich nicht die geringste Ahnung was in Aventurien so alles vor sich geht. Ich erlebte sehr viele Dinge und war Teil von so großen und bedeutsamen Angelegenheiten, wie ich es mir hätte nie erträumen lassen. Und auch das, was ich erlebt habe, ist so außergewöhnlich und bedeutsam gewesen, dass ich es vermutlich nie ganz und gar begreifen werde. Ich möchte Dir, liebste Elora hiermit nur sagen, dass ich Dir unendlich dankbar bin, Deinetwegen diese wunderschönen, zum Teil auch nervenaufreibenden und schmerzlichen, doch auf jeden Fall prägenden Abenteuer erleben durfte. Doch bin ich jetzt nicht nur reifer an Erfahrung um für Dich als Ehemann zu dienen, sondern konnte ich diese Zeit auch nutzen um zu mir selbst zu finden, mir klarzumachen um was es geht und was ich will. Ich verließ die Heimat und zog gen Norden weil ich hörte, das dort die Situation für das Kaiserreich im Krieg gegen Borbarad nicht besonders gut war, und man Äxte nur allzu gut gebrauchen könnte. Ich kam also nach Ouvenmaas, eine Stadt hoch im Norden. Man sagte mir, dort wäre derzeit eine Gruppe “Abenteurer”, die irgend eine Aktion im hohen Norden starten wollten, im Auftrag der “Himmelswölfe”, bzw. deren Königin (Ich weiß bis heute noch nicht, was genau die Himmelswölfe sind). Im Grund genommen ging es darum, das Volk der Nivesen zu retten, die vom “Aussterben” bedroht waren, denn ihre gesamte Existenz war stark verbunden mit der der “Karene”, Universaltiere die um diese Jahreszeit immer nach Norden ziehen. So zu mindest habe ich es verstanden.

Ich traf also diese Gruppe “Abenteurer” in Ouvenmaas. Sie bestand aus:

  1. Wolfhart von Angbarar, der ein edler Ritter ist und hoch angesehen bei den Großlingen. Man schenkte ihm später sogar den Halbelfen Lariel Schattenwind (doch später mehr von Lariel).
  2. Wahnfried Sturmfels, der ein guter Kämpfer und Koch ist. Er hat einen Hund bei sich, Harkon, mit dem er ein gutes Team bildet.
  3. Westdragon Eiskristall, der ein guter Heiler war, doch leider starb im Kampf gegen die bösen Dämonenknechte, die Irrhalken-Garde. Er rettete mir mehrmals das Leben, aber ich bekam leider nicht die Chance das seinige zu retten, da ich ohne Bewusstsein das Ende der Schlacht und Westdragons Tod miterlebte.
  4. Yann Fuxfell, der ein guter Dieb ist, aber dennoch ein guter Freund. Ich würde ihn zwar nie mit meinem Gold alleine lassen, aber ich würde für seine Tapferkeit, seine Kameradschaft und seine Treue meine Hand in die Esse legen. Er ist ein netter Dieb.
  5. Taran ben Muhammed ben Ayabun ai Orkhiander, der ein guter Zauberkünstler ist, um mit dem das Raufen am meisten Spaß macht. Er ist Tulamide, und das soll eigentlich was Schlechtes sein, aber dennoch ist Taran mein allerbester Freund. Er weiß auch als einziger alles über meine Axt “Xiandru”(später noch großes Thema), zu mindest all das, was ich selbst erst weiß. Denn er war auch der Einzige, der zu mir gestanden hatte als ich Xiandru aus dem Thronsaal mitgenommen hatte. Ein wahrer Freund eben. Der Rest wollte, dass ich dieses Prachtstück eines Felsspalters dort unten in den einsamen Stollen lasse, kannst Du das verstehen?

Diese Gefährten, außer natürlich Westdragon, sind ja auch hier im Amboß und Du wirst noch die Gelegenheit haben, sie alle kennenzulernen. Ich werde noch zu ihren Ehren ein großes Fest veranstalten, denn sie sind große Helden und gute Freunde und außerdem sollen sie mal ein richtiges Fest erleben, nicht so Eines wie bei den Großlingen. Nein, wir werden richtig feiern, und wer kann das schon besser als wir Zwerge? Aber das waren noch nicht alle Gefährten, mit denen ich ab Ouvenmaas loszog. Da waren nämlich noch, Angrosch werden ihren schwarzen Seelen gnädig:

  1. Zurbaran Gonzales, der aus der Stadt voller Zwergenmörder Brabak stammt und schon derart nach Verwesung stinkt, dass man meinen muss, man stehe dem Tod direkt gegenüber. Natürlich ist der Kerl Magier, zu allem Überfluss, so wagte ich es nicht, ihm gleich den Schädel zu spalten.
  2. Chesus, der ein Arschloch ist und bei dem ich mich berichtigen muss, denn bei diesem Abschaum von einem Großling wird Angrosch wohl niemals seiner Seele gnädig werden und ich hoffe er wird für immer in den niedersten Niederhöllen frieren, wo wir ihn verließen.
  3. Ach ja, da war noch einer: Ragnar, der mir wurscht ist. War auch so’n Zauberer wie die beiden vor ihm genannten. Aber ich denke, wenn Angrosch sich anstrengt, wird er für die Seele dieses Mannes noch ein Plätzchen finden. Bei dem war Hopfen und Malz noch nicht vollständig verloren, denke ich.

Nun, mit diesen Gefährten habe ich also in Ouvenmaas über den Hesindegeweihten Damiano den Nivesen Kailäkkinnen kennen gelernt, von dem wir den Auftrag erhielten mit den Nivesen nach Norden zu ziehen. Die Nivesen sind ein Volk, das im hohen Norden liegt und dessen ganze Existenz mit der ihrer Karene zusammenhängt. Das sind unglaubliche Universaltiere, die ihnen Essen und Trinken geben. Und auch sonst scheint ihr gesamtes Hab und Gut komplett aus Karenen zu bestehen. Diese Tiere ziehen um diese Jahreszeit immer gen Norden und die Nivesen müssen mit ihnen ziehen. Wir sind mit einer Sippe gezogen, vielleicht 300 oder 500 Nivesen stark und mit tausenden von Karenen. Es waren wirklich unbeschreiblich viele. Die Sippenschamanin hieß Nikalja und der Sippenführer Niinaljok. Doch der hohe Norden hat sich verändert, zumindest haben das alle gesagt, ich war ja noch nie dort. Und man muss sagen, es war dort wirklich die Hölle. Die Anderen sprachen ständig vom Blutharsch wenn sie das schwarze Eis meinten auf dem wir in klirrender Kälte marschierten, immer der Hölle entgegen. Es hat irgendwas mit diesem Nagrach zu tun, glaube ich, der muss wirklich übel sein, der Teufel. Wir hatten lauter komische Begegnungen auf diesem Eis; zuerst haben wir, noch bevor wir das schwarze Eis erreichten eine sagenhafte Begegnung mit einem Rudel Wölfe gehabt, die von nun ab unsere Verbündeten in diesem trostlosen Gebiet voller Feinden waren und mit uns zogen, auch wenn wir sie nur manchmal zu sehen bekamen. Aber sonst waren alle weiteren Begegnungen von böser Natur. Ich habe mit meinen Gefährten gegen Harpyien gekämpft und gegen Karmanthi (Höllenhunden). Ich habe ein verlassenes Dorf gesehen, auf dessen Gebäuden und zurückgeblieben Bewohnern eine halbfingerdicke Eisschicht lag. Hier war nur noch der Tod zuhause. Und dann sind noch viel merkwürdigere Sachen passiert: Wir beobachteten große Vögel am Himmel, was ja nie etwas gutes verheißen kann, denn Du weißt ja, liebe Elora, alles Schlechte kommt von oben! Na ja, auf jeden Fall ist auf einem dieser Viecher so ein Hutzelmännchen geritten, ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll. Und eben so ein Hutzelmännchen hatten wir auch auf einmal eines Nachts bei uns im Lager. Es war nur kurz da und verschwand sogleich wieder, doch von diesem Zeitpunkt ab geschah so viel wirres Zeug, dass mir der Schädel brummt, wenn ich versuche es geordnet und richtig Revue passieren zu lassen. Ich versuch’s einmal zu beschreiben: Den Karenen sind auf einmal Knochen überall aus ihren Leibern gewachsen und sie haben sich gegenseitig angefallen. Bei diesem Tohuwabohu, bei dem die Karene auch begannen uns anzufallen starb Westdragon, man muss sagen, das erste Mal. Dann starb auch Niinaljoks Sohn plötzlich, ohne fremdes Einwirken. Das war ein Paradoxum wie es seines Gleichen sucht: Niinaljok wurde von Tentakeln ins Eiswasser gezogen, steht sodann wieder hinter Yann, sein Sohn stand auf einmal wieder vor uns und ein Dämon, der uns, wie die anderen sagen, verzaubert und in seinen Bann gezogen hatte, sprach durch Niinaljoks Sohn zu uns. Ich hab gar nichts mehr kapiert. Er machte uns also ein Angebot, seinen Meister Jarven Feuermal zu töten, auf dass er endlich frei sein konnte. Uns blieb leider nichts als einzuwilligen obwohl niemand von uns besonders erpicht darauf war einem Dämon die Freiheit zu schenken und wir erwachten in einem Arbeitslager tief unter der Eisoberfläche. Westdragon lebte! In diesem Arbeitslager gab es so eine Art Schraube, riesengroß und schwer. Diese steckte im Boden fest und ragte senkrecht in die Höhe. Sie diente dazu Theriak an die Oberfläche zu pumpen , das Blut der Erde, Sumus Blut. Dann töteten wir, wie abgemacht, den Thargunitoth-Paktierer Jarven Feuermal, auf das er sich nie wieder mit so bösem Gesindel Geschäfte machen kann. Wir mussten ihm den hässlichen Kopf vom Halse schlagen, denn er wollte und wollte einfach nicht sterben,er schien einfach über unzählige Leben zu verfügen.

Dann machten wir uns auf den Rückweg über das Schwarze Eis, gen Süden. Die Nivesen waren alle Tod! Übrig blieben nur Niinaljok und Nikalja. Keines der Karene. Was wir nicht wussten war, daß dieser verfluchte Bastard Chesus einen Pakt mit dem Teufel persönlich geschlossen hatte und uns somit alle verraten hatte. Es kam unausweichlich zur Schlacht mit der Irrhalken-Garde, einer Dämonen-Garde. Mit anwesend, Das Gläserne Pferd. Man sagt es sei der direkte Vorbote des Teufels. Die Wölfe kämpften mit uns, doch in dieser Schlacht haben wir Westdragon endgültig verloren. Er viel ehrenhaft im Kampf in dem auch ich das Ende nicht bei Bewusstsein erlebte. Angrosch wird ihn in seinem Schoß hüten. Seit diesem Tage sind die Wölfe unsere Freunde, sie werden wir nicht zu fürchten brauchen. Doch nun trennten uns unsere Wege und ein Elf des Nordens führte uns nach Süden. Kristallpfad war sein Name. Wir gingen wieder nach Ouvenmaas zurück um Kailäkkinnen Bericht zu erstatten, doch dieser war seinerseits schon in den Norden gezogen.

Im nahe gelegenen Ouvenstamm machten wir eine Wehrübung und wie vorhin schon erwähnt, bekam Wolfhart den unfreien Lariel Schattenwind geschenkt, einen ziemlich schrägen Vogel, aber lustig für ein Spitzohr und auch noch angroschgläubig.

Wir gingen nach Pervin und bekamen von der Baroness dort den Auftrag, den Riesen Milzenes zu besänftigen, der dort im Umkreis derzeit sein Unwesen treibt. Wir machten seinen Standort im Wald ausfindig und stellten fest, daß er unter dem Einfluss eines bösen Banns stand, der wohl von einem Stein ausging. Taran löste das Problem friedfertig und schaffte es, den Riesen davon zu überzeugen, daß der Stein schlecht sei. Und er zerstörte ihn. Nach Pervin kamen wir dann nach Festum.

In Festum war die Hölle los. Eine Rattenplage bedrohte die Stadt, doch waren das keine normalen Ratten; es waren Dämonenratten, ganz schön widerwärtige Viecher, ich habe sie eine nach der anderen mit meinem guten alten Schmiedehammer erschlagen. Wir bekamen Hilfe von Goblins, man mags kaum glauben und zusammen haben wir noch einen Paktierer getötet und einen gehörnten Dämon. Die Gobo-Schamanin Mant Kariba konnte den Dämon gerade noch aufhalten, als dieser Lariels Kopf mit seinem Kiefer zerschmettern wollte.

Als Festum befreit war, erhielten wir dort noch den Auftrag für Mission Adlerflug. Wir sollten Informationen im Auftrag des KGIA aus dem hohen Norden ins Kaiserreich bringen, quer durch die feindlichen Linien. Wir kamen nach Weiden zu Hauptfeldmarschall Alrik von Blautann und nach Burg Silz zum Reichshochgeheimrat Dexter Nemrod. Auf Burg Silz haben wir dann den Auftrag von Albrax von Waldstein persönlich entgegengenommen, Die Operation Irrlicht.

Wir waren die letzte Hoffnung unsere Verwandten, die Brilliantzwerge vor dem entgültigen Untergang zu bewahren. Wir sollten, als Krieger Borbarads getarnt durchs Feindesgebiet gelangen und Xenos von den Flammen, als unseren Gefangenen getarnt, nach Lorgolosch bringen, der dort noch eine Rechnung mit einem magischen Feuerwesen offen hatte. Es schien die letzte Chance und der letzte Ausweg, die Brilliantzwerge vor ihrem bevorstehenden Untergang zu retten; wir waren auf die Hilfe dieser mächtigen Wesenheit angewiesen. Uns begleiteten: Jandar Gerano, seines Zeichens Exekutivmagier des Zweiten Dämonen- Abwehr-Chores, Belvar, ein verwandter unseres Volkes, der das Leben außerhalb der Stollen vorgezogen hat um sich den Wegen der Magie zu widmen und Talar, noch so ein Anhänger dieser mir noch so fremden Zauberkunst, die einem immer wieder auf’s neue staunen oder erzittern lässt.

So zogen wir los, gekleidet in den Farben des Feindes, Rot und Schwarz, und unter falschen Namen, meiner war Schrax, in das Heimatreich der Brilliantzwerge. Bei Angrosch, meinen ersten Sohn will ich Schrax nennen, denn dieser Name steht für mich ab jetzt für Glück, Mut und Stärke und so soll es sein. Und es soll meinen Sohn stets daran erinnern, für was sein Vater eingetreten ist, Für Die Rettung Der Brilliantzwerge, und darauf bin ich stolz! Bei diesem Gedanken, geliebte Elora, freu ich mich schon sehr darauf, Dich wieder in meine Arme schließen zu können und endlich damit anfangen zu können, für Nachwuchs zu sorgen. Getarnt zogen wir also los, durch Feindesgebiet und hofften nicht aufzufliegen mit unserem getarnten Gefangenentransport und den gefälschten Papieren. Und wir wurden unzählige Male kontrolliert, frag nicht wie sehr es jedesmal in meiner Faust gejuck hat, ihnen gleich an Ort und stelle den Schädel zu spalten. Doch wir kamen damit durch, und schließlich nach Aradolosch im Trollzacken-Gebirge.

In den Höhlen und Gängen entdeckten wir eine völlig ausgetrocknete Leiche eines Verwandten, doch dieser Zwerg, sagten die Magier, sei erst vor wenigen Stunden gestorben. Dann entdeckten wir Spuren, die einfach mitten im Gang endeten, ohne daß dort ein Ausgang gewesen wäre. Hier unten lauerte ein Vampir, ja, der Xardorogolosch! Wir gelangten in den alten, verlassenen Tronsaal von König Cameral (Zwergisch- Trollisches-Königreich) und ich nahm Xiandru aus dem Thron. Alle hackten auf mir rum und sagten, daß die Waffe gefährlich sei. Ich sollte sie lassen wo sie war, aber das kam für mich nicht in Frage. Nur Taran hat zu mir gehalten und ich bereue keine Sekunde meine Entscheidung, denn von nun an veränderte sich mein Leben nur zum Positiven. Ich bekam eine Aufgabe, ein Lebenszweck; mir war es vorherbestimmt der Träger Xiandrus und somit der Xiantolosch zu sein. Und es gibt nur eine Sache auf der Welt die mich in der selben Weise mit Stolz erfüllt, und das ist, der Mann an Deiner Seite seien zu dürfen. Ich möchte, daß Du keine Furcht vor Xiandru hast, liebe es als einen Teil von mir, wir sind Eins. Es zeigt mir den Weg, und ich werde ihn gehen, wo auch immer selbiger mich hinführen wird. Ich werde alle Geister und Dämonen, ob tot oder untot jagen, solange mich meine Kraft, mein Mut und meine Liebe zu Angrosch, zu unserem Volk und zu Dir am Leben erhält. Als ich einen einzigen Wunsch vor unserem König unter dem Berg Arombolosch äußern durfte, wurde mir der rechtmäßige Besitz Xiandrus zugesprochen. Es soll von nun an meine Waffe sein und an meine Nachkommen weitervererbt werden, für alle Zeit. Ich nahm also im Thronsaal Xiandru an mich und bat Taran ein wachsames Auge auf mich zu haben, denn kenne ich mich mit den Wegen der Magie nicht aus, und Taran lässt mich nicht im Stich.

Als wir weiter durch die endlosen Stollen marschierten, griff uns ein Zwerg von König Buntubuls Gefolge an, und obwohl wir ihm völlig überlegen waren, kämpfte er mit verzweifeltem Einsatz und schaffte es sogar Warnfried zu verletzen. Dann gelang ihm die Flucht. Wir hatten noch mehrere Begegnungen mit diesen schwarzhäutigen Zwergen, die der Xadorogolosch sich hier unten als Nahrung hielt.

Desweiteren entdeckten wir einen großen Turm in einem unterirdischen See, beim Kristallgarten. Unser Magier beschrieb uns, daß dort die Ahnenhalle des ehemaligen Zwergenkönigreichs zu finden sei; Schätze von unzählbarem Wert müssen dort verborgen sein, aber wir konnten nich hin zum Turm, die Zeit drängte und der Vampir war nahe. Wir nächtigten im Kristallgarten und in dieser Nacht suchte uns ein Nebel heim. Die anderen sagten, es sei der Xadorogolosch selbst gewesen.

Dann trafen wir am nächsten Tag auf eine kleine Schar Brogar-Zwerge, die sich vor dem Vampir versuchten in Sicherheit zu bringen. Sie wollten mit uns die Stollen verlassen, doch dem Weg, den wir einschlugen, wagten sie nicht zu folgen, denn er führte uns direkt zu Ihm. Der Kampf begann, und wir merkten schnell, wie sehr er uns überlegen war. Er war unfassbar schnell. Xiandru hat ihn zwar verletzt und ich wette, auch zu töten vermocht, doch ich selbst war diesem Wesen nicht gewachsen, daß muß ich zu meiner Schande einfach eingestehen. Dank Jandar und Belvar gelang uns schließlich die Flucht ans Tageslicht. Hierher konnte er uns nicht folgen.

Auf unserer weiteren Reise durch die Schwarzen Lande wurden wir noch oft kontrolliert, doch die Tarnung funktionierte. Doch als uns die Leibwache Rhazzazors kontrollierte sind wir um ein Haar enttarnt worden. Wahnfrieds Redekunst sei Dank, war dem nicht so, sonst hätte ich Dir wohl nichts mehr berichten können. Belvar hatte auch noch Glück gehabt noch am Leben zu sein, denn ein Armbrustbolzen eines Freiheitskämpfers von Tobrien erwischte ihn voll auf der Brust. Den Mann ließen wir aber dennoch laufen, denn eigentlich war er ja unser Freund, er wusste es nur nicht.

Kurz vor Beilunk kontrollierte uns dann ein gewisser Lt. Arlan von Yol-Ghurmak, möge er auf ewig in der Hölle frieren, der uns sagte, daß wir sollten seinen Gefangenen, Den Rondra- Geweihten Meralon, von Vallusa nach Beilunk bringen, wo er vor den Stadtmauern als Machtdemonstration unseres Feindes öffentlich Hingerichtet werden sollte. Logischerweise ließen wir uns zum Schein darauf ein, doch schenkten wir dem Mann wenige Zeit später die Freiheit.

Dann Beilunk.

Niemals habe ich die Stadt von innen gesehen, doch vergessen wird ich’s nie. Über der Stadt flog ein Gehörnter Dämon und kaum hatte ich ihn erblickt, da schoß ein Blitz vom Himmel, ein Bannstrahl, und vernichtete das gehörnte Höllenvieh. Das war ein Wunder, sowas hast Du noch nie gesehen, ein Wunder! Die anderen sagten, Ein Praios-Wunder. Das nächste Ziel war Schatodor. Wir mussten eigentlich nur noch eine einzige Kontrolle passieren um in die Gebirgstunnel von Schatodor zu gelangen, als plötzlich einer der wachhabenden Zwerge, der mit Belvar verhandelte “ALARM” schrie. Es entbrannte ein harter Kampf gegen die Wachmannschaft der Zwerge, die wie wild mit Armbrustbolzen auf unsere Leute schossen, die noch auf der Zugbrücke vor dem Eingang standen. Doch Angrosch sei Dank, haben wir auch diesen Kampf ohne Verluste überstanden. Von Hunden verfolgt drangen wir tiefer in die Stollen ein und Xenos erschuf hinter uns eine Wand aus Feuer, die uns unsere Verfolger vom Leib hielt. Die Magier stellten sowieso irre Sachen an. Einmal sind wir alle in ein tiefes Loch gefallen, aber irgendwie haben sie die normale Schwerkraft aufgehoben. So konnte ich mit den anderen “elegant” nach unten schweben. Dann versperrte uns ein großer unterirdischer See den Weg nach Lorgolosch und Taran ließ das Wasser gefrieren, so daß wir darüber laufen konnten. Immer dort, wo mein Fuß das Wasser berührte gefror es zu Eis und trug mich, das war komisch; und noch komischer war, das ich die Fallenmechanik der Zwerge außer Acht ließ, die ich dann am anderen Ufer des Sees ausgelöst habe. Eine Riesige Steinlawine ging auf uns nieder und ich konnte als einziger in den Gang nach vorne springen, und war abgeschottet von den anderen. Doch sie haben es auch irgendwie Überlebt und konnten sich aus den Steinmassen befreien und den Weg zu mir in den Tunnel freiräumen.

Dann endlich trafen wir auf die ersten Brilliantzwerge. Es mögen nur noch wenige tausend gewesen sein, die noch am Leben waren. Sie verteidigten noch neun letzte Hallen. Xenos war gerade verschwunden, um Kontakt zu seinem Feuerwesen aufzunehmen und wir waren gerade dabei uns mit den Brilliantzwergen zu beratschlagen, was jetzt zu tun sein, als uns plötzlich ein riesengroßer, scheußlicher Metallwurm angriff. Er brach einfach durch die Wand in den Raum, in dem wir unseren Kriegsrat abhielten und verschlang sofort mehrere Brilliantzwerge. Der riesige Metallwurm hatte eklige Tentakel in seinem Maul und tödliche Feuerlanzen schossen aus seinen Nüstern. Ich schlug ihm mit Xiandru ein paar Tentakel ab, aber töten konnten wir den Wurm nicht. Es galt sich in die Heilige Halle zurückzuziehen, dort wo der Wurm nicht hin konnte, um uns neu zu sammeln. Wir warteten einige Zeit ab und versicherten uns, daß der Wurm weg war, und beschlossen dann, seiner Spur zu folgen. Und so erreichten wir auch schließlich unseren letzten Kampfschauplatz. Belvar spionierte zunächst per Magie die vier Räume aus, die vor uns lagen und beschrieb uns das Bild. Der Wurm lag regungslos in der Mitte des Vorraumes, rechts spielten ein paar Wachleute Karten und König Buntubul war im Raum ganz links. Doch dieser war gewarnt, denn er entdeckte Belvar nach dessen Aussage beim magischen Durchqueren der Wände. König Buntubul, der König der dunklen Brogarzwerge ist selbst einer dunklen Zauberkunst mächtig und er ist auch vermutlich der Beschwörer des Stahlwurms gewesen.

Wir stürmten vor, jetzt oder nie! Wolfhart und ich nach links, in den Raum mit der Esse, wo sich König Buntubul anfangs aufgehalten hatte. Auf einmal taten sich aus dem Boden Fallen in Form von rotierenden Messern und Klingen auf, und schwere Ketten, die von der Decke herabhingen versperrten uns den Weg. Wir setzten zum Sprung an, doch Wolfhart verhedderte sich in den Ketten, die nach ihm schnappten um ihn auf die Klingen zusteuerten. Ich war heil durchgesprungen und versuchte nun Wolfhart zu befreien. Der schaffte es zwar allein, war aber nun aus meinem Blickfeld verschwunden, da ich auf der anderen Seite hinter den Ketten stand. Da der Raum an sich verlassen war und auch die Esse leer gewesen ist, begann ich die Falle zu zerstören um den Rückweg zu sichern. Ich hackte einige Ketten ab, doch dummerweise schnitt mir dabei eine der Klingen böse in den Fuß. Dann, nach unzähligen Herzschlägen kam König Buntubul aus der Wand, zurück in den Raum. Ich erschlug ihn mit Xiandru. Er verflüssigte sich wie Wasser, als ich ihn in der Mitte spaltete. Es war geschafft. Jetzt war es Zeit zu fliehen, denn der Metallwurm war wieder zum Leben erwacht und ging auf mich los. Ich wollte mich stellen, aber ich konnte es nicht. Ich war nicht Herr meiner Bewegungen und konnte ihn nur fixieren und mich nicht von seinem Anblick lösen. Er schoß mit seinen Feuerlanzen nach mir, doch er traf mich nicht. Erst im Nachhinein habe ich erfahren, das er mich in seinem Bann hatte, und daß ich es nur Jandars außerordentlichen magischen Fähigkeiten zu verdanken hatte, daß ich noch lebe. Tatsache ist, wir hatten es geschafft und konnten fliehen. Wir kamen zurück in die Heilige Halle, wo uns der letzte Rest der Brilliantzwerge erwartete. Wir wurden gefeiert und ausgezeichnet, und Xenos konnte das Wesen des Feuers dazu bringen, uns sicher fortzutragen, mitsamt den Brilliantzwergen.

Wir kehrten zurück nach Burg Silz, von wo aus alles begann, und erstatteten unseren Bericht von der Rettung des gesamten Volkes der Brilliantzwerge. Tja, und unsere nächstes Ziel ist hier, der Amboß. Ich habe Arombolosch die Nachricht überbracht, die mir mitgegeben wurde, und wir durften alle einen Wunsch äußern, jeder Einen. Und wie ich Dir ja bereits erzählt habe, sagte er mir zu, Xiandru zu behalten.

Doch ich habe noch einen Wunsch:

Liebe Elora, Du hast mich losgeschickt, damit ich die nötige Erfahrung sammeln kann, um Dir ein guter Zwergenmann zu sein.

Nun komme ich zurück zu Dir als Durin der Geisterjäger, der Freund der Wölfe, Ehrenbürger von Pervin, außgezeichnet mit dem Festumer Ehrenverdienstkreuz ersten Grades und Träger des Greifensterns in Gold!

Und ich möchte Dich hiermit fragen, meine geliebte Elora, möchtest Du meine Frau werden?